TV Termine Zeitgeschichte

20. Juni, 19.45 - 20.15 Uhr (30 Min.) neo (ZDF digital)
37°: Wo bist du, mein Kind
Zwangsadoptionen in der DDR
Dokumentation, Deutschland
Ideologisch motivierte Zwangsadoptionen gehören zu den dunkelsten Kapiteln des SED-Regimes. Noch immer sind viele Betroffene im Unklaren über ihr Schicksal, die komplexen Zusammenhänge sind bis heute vielfach noch nicht aufgeklärt.

Die staatliche Willkür traf aber nicht nur politisch Missliebige. Auch die, die sich dem System angepasst haben, waren unter den Opfern. So wie Erika T. Als im Januar 1985 der Arzt bei Erika die Schwangerschaft feststellte, fragte er sie gleich, ob sie das Kind zur Adoption frei geben möchte. Für die junge allein erziehende Mutter eines vierjährigen Sohnes kam eine Freigabe zur Adoption nicht in Frage. Der Arzt akzeptierte zunächst ihre Antwort, aber gegen Ende der Schwangerschaft erhöhte er den Druck auf die werdende Mutter und drohte ihr, dass man ihr den älteren Sohn wegnähme, wenn sie nicht zustimme. Sie hält dem Druck nicht stand und gibt eine Woche vor der Entbindung ihre Einwilligung für die Adoption. Eine Entscheidung, die sie bis heute bereut.

Auch Andreas L. durfte seinen Sohn nicht großziehen. Als er nach einer vereitelten Republikflucht verhaftet wird, werden er und seine Frau unter Druck gesetzt, das Baby zur Adoption freizugeben. Die Frau gibt unter Druck nach, Andreas wehrt sich. Doch als Häftling hat er keine Rechte. In einem kurzen Prozess wird ihm die Vaterschaft aberkannt und sein Sohn zur Adoption freigegeben.

Das war vor 24 Jahren. Seitdem weiß Andreas nichts über seinen Sohn. Seit der Wende versucht er ihn zu finden. Obwohl Opfer des DDR-Regimes, dem das Kind zu Unrecht weggenommen wurde, hat Andreas kein Recht, Kontakt zu seinem Sohn vermittelt zu bekommen. Er gibt nicht auf und stellt beim Jugendamt immer wieder Anträge auf Kontaktvermittlung. Endlich scheint es, dass sein größter Wunsch in Erfüllung gehen könnte. Sein Sohn hat seinen Brief erhalten und will sich mit ihm treffen. 37Grad begleitet Eltern und Kinder, die im Namen des Staates von einander getrennt wurden, auf ihrer Suche nach einander und nach der Wahrheit.
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Bild: Erika T. kann nicht verwinden, dass der DDR Staat sie damals so unter Druck setzte, dass sie ihren Sohn zur Adoption freigegeben hat © ZDF, Andre Zschocke

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