TV Termine Zeitgeschichte

2. Juli, 20.15 - 21.00 Uhr (45 Min.) WDR
Wie die Eisenbahn in die Eifel kam
Dokumentation
"An dem Tag, als die Strecke Trier - Köln eröffnet wurde, sind die Leute bis nach Lissendorf zu Fuß gelaufen. Und einer, der hat so eine Angst: Der Teufel kommt, hat er gerufen, als die Dampflok so richtig schnaufte", erzählt die Eiflerin Agnes Pinn von dem Tag, an dem zum ersten Mal eine Eisenbahn durch die bis dahin abgelegene Eifel fuhr und von einer neuen Zeit kündete.

Die Bewohner staunen: Kann das überhaupt funktionieren, in diesem Gebirge, in dieser Landschaft eine Eisenbahnstrecke zu bauen? Fast zehn Jahre dauert es, bis sie vollendet ist. Bauernsöhne aus der ganzen Eifel finden hier Arbeit, ebenso ungezählte Wanderarbeiter aus Italien, Österreich und Kroatien.

Unter unmenschlichen Bedingungen verwirklichen sie dieses Pionierwerk, schichten mit Hacke und Schaufel gewaltige Bahndämme auf, graben Bergeinschnitte, bauen Brücken über Flüsse und Bäche, sprengen Tunnel durch das Eifelgebirge und errichten Bahnhöfe und Gleisanlagen. Insgesamt sollen achtzehntausend Menschen beim Bahnbau in der Eifel gearbeitet haben. Und am 1.Juli 1871 bewältigt der erste Personenzug die gesamte neue Eifelstrecke.

Die Geschichten vom Eisenbahnbau werden noch heute in der Eifel überliefert - von Menschen, die als Heizer, Lokführer, Schaffner oder Stellwerksmeister gearbeitet haben, oder aus traditionellen Eisenbahnerfamilien stammen. Sie erzählen von ersten Dampflokfahrten, von Veränderungen im bäuerlichen Alltag, vom Niedergang der Eifeler Eisenindustrie, die damals vergeblich um einen eigenen Eisenbahnanschluss kämpfte, von der Blütezeit des Bleibergwerks bei Mechernich, das einen Anschluss bekam.

Mit der Eisenbahn wurden die Eifeler plötzlich mobil. Was sie früher einmal in langen Fußmärschen, mit Pferdewagen oder Ochsenkarren bewältigen mussten, übernahm nun viel schneller die Eisenbahn. Sie konnten ihr Gemüse auf den Wochenmärkten in Köln und Aachen verkaufen, konnten in den großen Industrieregionen an Rhein und Ruhr arbeiten und Holz und Blei aus der Eifel ins Ruhrgebiet transportieren.

Im Deutsch-Französischen Krieg 1870/71 wurde die Eifelbahn erstmals militärisch genutzt: für den Rücktransport deutscher Truppen aus Frankreich. Im Ersten Weltkrieg schließlich spielte die Eifelbahn eine entscheidende Rolle, wie sich Jünkerather heute noch erinnern.

Die Eisenbahn hat die Eifel und das Leben ihrer Bewohner grundlegend verändert.
Bild
Bild: Stahlträgerbrücke über die Kyll. – Quelle: WDR

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