TV Termine Zeitgeschichte

27. Juni, 22.50 - 0.55 Uhr (125 Min.) Spiegel Geschichte - SKY
Der Kandidat - Die Karriere des Franz Josef Strauß
Dokumentation, Deutschland 1980
"Ihr wäret die besten Schüler von Dr. Joseph Goebbels gewesen", ruft Franz Josef Strauß (CSU) im Herbst 1979 johlenden Demonstranten in Essen zu. Der bayerische Ministerpräsident wird auf dem Rednerpodium mit Eiern beworfen und verschanzt sich hinter Regenschirmen: "Ihr wärt die besten Anhänger Heinrich Himmlers gewesen. Ihr seid die besten Nazis, die es je gegeben hat."

Die Szene ist Teil des Films "Der Kandidat", der am 18. April 1980 Premiere hat. Vier Filmemacher wollen verhindern, dass Strauß bei der Bundestagswahl im Oktober 1980 Kanzler wird - als Kandidat der Union. Die Regisseure Volker Schlöndorff, Alexander Kluge, Stefan Aust und Alexander von Eschwege unterstützen mit ihrem Film-Porträt die linke Kampagne "Stoppt Strauß!".

Chronologie der Affären
In der ersten Einstellung des Films fliegen Hubschrauber über den Rhein in Richtung Bonn. Düstere Musik und Abenddämmerung verbreiten mulmige Stimmung. "Unser Leben wird bewacht von den Politikern", heißt es im Kommentar. "Seit kurzem tritt ein Kandidat auf." Dann ist Strauß beim politischen Aschermittwoch 1980 in Passau zu sehen. Auf einem Transparent steht: "Die Blumen für Mutti, Strauß für uns alle."

Es folgt ein Rückblick auf die Affären, mit denen Strauß als Bundesverteidigungsminister zu tun hatte. Dazu gehört seine Entscheidung in den 1950er Jahren, das amerikanische Jagdflugzeug Starfighter zu beschaffen. Es gibt unbewiesene Vorwürfe, Strauß habe dafür Bestechungsgelder angenommen. Die Beschaffung des Starfighters endet im Desaster: Fast 30 Prozent der Flugzeuge stürzen ab, 116 Piloten sterben.

Der Film zeichnet auch die sogenannte Spiegel-Affäre nach: Das Nachrichtenmagazin hatte über atomare Planungen der Bundeswehr berichtet. Spiegel-Herausgeber Rudolf Augstein und Redakteur Conrad Ahlers, der sich in Spanien aufhält, werden wegen angeblichen Landesverrats verhaftet. Vor dem Parlament will Strauß sich aus der Verantwortung stehlen, gibt allerdings nach einer dreitägigen Fragestunde zu, beim Franco-Regime persönlich Amtshilfe für Ahlers' Verhaftung angefordert zu haben. Eine eindeutige Überschreitung seiner demokratisch legitimierten Kompetenzen.

Bei der Bundestagswahl scheitert Strauß und zieht sich nach der Niederlage nach Bayern zurück. Sein Unions-Rivale Helmut Kohl (CDU) ist am Zug und macht es geschickter: Kohl lockt zwei Jahre später die FDP aus der sozialliberalen Koalition und löst die Regierung von Helmut Schmidt (SPD) ab. Damit widerlegt der Pfälzer Strauß, der im Film "Der Kandidat" sagt: "Helmut Kohl wird nie Kanzler werden. Er ist total unfähig."

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