TV Termine Zeitgeschichte

8. Juli, 23.00 - 1.00 Uhr (120 Min.) RBB
Was geht euch mein Leben an? Elke - Kind von Golzow
Langzeitdokumentation, Deutschland  
Die älteste und umfassendste Langzeitdokumentation der Filmgeschichte erzählt diesmal von Elke - von der Buddelkiste bis zum 41. Geburtstag der gelernten Bauzeichnerin, Mutter zweier Kinder, geschieden, die heute mit einem Geschäftsmann aus Frankfurt am Main in der Nähe von Frankfurt (Oder) lebt.

Kein Film kann ein Leben ganz fassen. Die Kamera kann jedoch einen Menschen über viele Jahre so eng begleiten, dass sich der Zuschauer selbst ein komplexes Bild von der porträtierten Person machen kann.

Elke aus Golzow hat sich bereits in "Lebensläufe" (1980) vorgestellt. Unter den Kindern, die 1961, wenige Tage nach Mauerbau, im Oderbruch eingeschult werden, ist sie die "niedliche Kleine mit den Stocklocken". Neunjährig schreibt die Freundin von Marieluise dem Dokumentarfilmer: "Lieber Herr Junge, bitte kommen Sie doch wieder mal nach uns, es war doch immer so schön." Nachdem sie aber beim Wettrechnen an der Tafel verliert, möchte sie die DEFA-Augenzeugen am liebsten nicht sehen.

Stocklocken schmücken Elke erneut als wunderschöne Braut zu ihrer katholischen Hochzeit. Als 17-jährige geschwängert von einem ebenfalls sehr jungen Mann, muss sie auf Druck der streng-gläubigen Mutter heiraten.

Das Ja-Wort freilich hält nicht einmal ein Jahr. Später lässt sich Elke nicht mehr so schnell in ihr Leben reinreden - auch von der DDR-Obrigkeit nicht. Die will die Geburt ihrer zweiten Tochter nur dann mit einer größeren Wohnung belohnen, wenn Elke heiratet. Sie geht zwar darauf ein, vergrault dann aber schnell den liebevollen Kindsvater.

Nach der zehnten Klasse lernt Elke Bauzeichnerin. Ihre Arbeit beim VEB Spezialbau verliert die alleinerziehende Mutter mit der Wende. Elke flieht in einen Weiterbildungskurs und hofft auf Bündnis 90. Heute lebt sie mit einem Geschäftsmann aus Frankfurt/Main in der Nähe von Frankfurt/Oder. Noch einmal will Elke nicht heiraten. Oder vielleicht doch? Und überhaupt: Was geht euch mein Leben an!

Was 1961 mit dem Kurzfilm "Wenn ich erst zur Schule geh`" in einer Golzower Buddelkiste begann, ist nach nun beinahe 40 Jahren die älteste Langzeitdokumentation der Filmgeschichte geworden. Aus der Chronik über den Alltag in der DDR nach dem Mauerbau wurde unversehens eine Dokumentation über die Schwierigkeiten des Vereinigungsprozesses.  
Bild Bild: Elke aus Golzow, 1996
Bildquelle: RBB – Rechte: MDR/RBB

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