TV Termine Zeitgeschichte
22. Juli, 10.45 - 11.15 Uhr (30 Min.) Phoenix
Die Könige vom Erdgeschoss
Von Hausmeistern in der Berliner Platte
Die Könige vom Erdgeschoss
Von Hausmeistern in der Berliner Platte
Als Hausmeister Claus Jokisch seine Arbeit in Marzahn, der Ost-Berliner Plattensiedlung, vor fast 30 Jahren begann, existierte die DDR noch. Diese Wohnungen waren damals beliebt, sie galten als modern, hatten Zentralheizung und waren ein Stück Wohnkultur. Heute stehen mehr und mehr Wohnungen leer.
Claus Jokisch kennt alle Hausbewohner, und alle kennen ihn: Jokisch ist ein ganz alter Hase. Zwei Hochhäuser am Helene-Weigel-Platz in Berlin Marzahn sind sein Reich. 22 Stockwerke hoch. Claus Jokisch ist der Hausmeister im Plattenbau. Er betreut hier 344 Wohneinheiten, in denen rund 1000 Menschen leben. "Ich sage immer: Das ist mein Dorf, nur hochkant!", so beschreibt Jokisch seine Beziehung zu den Plattenbauten. Er ist die gute Seele der Hochhäuser.
Zu DDR-Zeiten ließ es sich gut leben in den Quartieren von Berlin-Marzahn. Als die Wende kam, war hier nahezu jede Wohnung belegt. Das sollte sich schnell ändern - wer konnte, verließ die Plattenbausiedlung. Gegen den schlechten Ruf und die echten Probleme kämpft Hausmeister Claus Jokisch.
Dutzende Überwachungskameras, eine Zufahrtsschranke und vier Telefone helfen ihm im Kampf gegen Schlendrian und den allgegenwärtigen Müll. Dort am Ende des Müllschluckers hat er schon lebende Hühner gefunden.
Jokisch ist das Mädchen für alles. Alle in den Häusern wissen: Er ist hilfsbereit, schnell, schlagfertig und kompetent. Ob einer der vier Fahrstühle ausfällt, ein Wohnungsschlüssel aus Versehen im Müllschlucker gelandet ist oder ein vergessener Vierbeiner laut heult, Jokisch ist zur Stelle.
Und er hat viel zu tun. Allein die Aufzüge! In 25 Betriebsjahren haben sie schon über zwei Millionen Fahrten hinter sich. Mit reinen Wartungsarbeiten ist es nicht getan. Kleine Reparaturen erledigt Hausmeister Jokisch selbst, bei größeren Schäden ruft er die Spezialisten.
Das Quartier bietet wenig Abwechslung, viele Bewohner haben einen schmalen Geldbeutel. Zu Hause feiern ist üblich, dabei aber feiern oft die Nachbarn ungewollt mit. Dann klingelt bei Claus Jokisch das Telefon Sturm. Wenn mit Herz und Schnauze nicht weiter zu kommen ist, wenn allzu wild gefeiert wird, wenn angetrunkene Jugendliche in den Grünflächen randalieren, dann kommt eine private Sicherheitsfirma zum Einsatz.
Die wurde von der Wohnungsbaugesellschaft engagiert, die Telefonnummer ihrer Zentrale hängt in jedem Treppenhaus. Claus Jokisch geht bald in Pension. Er wird es vermissen, sein Dorf "hochkant".
Claus Jokisch kennt alle Hausbewohner, und alle kennen ihn: Jokisch ist ein ganz alter Hase. Zwei Hochhäuser am Helene-Weigel-Platz in Berlin Marzahn sind sein Reich. 22 Stockwerke hoch. Claus Jokisch ist der Hausmeister im Plattenbau. Er betreut hier 344 Wohneinheiten, in denen rund 1000 Menschen leben. "Ich sage immer: Das ist mein Dorf, nur hochkant!", so beschreibt Jokisch seine Beziehung zu den Plattenbauten. Er ist die gute Seele der Hochhäuser.
Zu DDR-Zeiten ließ es sich gut leben in den Quartieren von Berlin-Marzahn. Als die Wende kam, war hier nahezu jede Wohnung belegt. Das sollte sich schnell ändern - wer konnte, verließ die Plattenbausiedlung. Gegen den schlechten Ruf und die echten Probleme kämpft Hausmeister Claus Jokisch.
Dutzende Überwachungskameras, eine Zufahrtsschranke und vier Telefone helfen ihm im Kampf gegen Schlendrian und den allgegenwärtigen Müll. Dort am Ende des Müllschluckers hat er schon lebende Hühner gefunden.
Jokisch ist das Mädchen für alles. Alle in den Häusern wissen: Er ist hilfsbereit, schnell, schlagfertig und kompetent. Ob einer der vier Fahrstühle ausfällt, ein Wohnungsschlüssel aus Versehen im Müllschlucker gelandet ist oder ein vergessener Vierbeiner laut heult, Jokisch ist zur Stelle.
Und er hat viel zu tun. Allein die Aufzüge! In 25 Betriebsjahren haben sie schon über zwei Millionen Fahrten hinter sich. Mit reinen Wartungsarbeiten ist es nicht getan. Kleine Reparaturen erledigt Hausmeister Jokisch selbst, bei größeren Schäden ruft er die Spezialisten.
Das Quartier bietet wenig Abwechslung, viele Bewohner haben einen schmalen Geldbeutel. Zu Hause feiern ist üblich, dabei aber feiern oft die Nachbarn ungewollt mit. Dann klingelt bei Claus Jokisch das Telefon Sturm. Wenn mit Herz und Schnauze nicht weiter zu kommen ist, wenn allzu wild gefeiert wird, wenn angetrunkene Jugendliche in den Grünflächen randalieren, dann kommt eine private Sicherheitsfirma zum Einsatz.
Die wurde von der Wohnungsbaugesellschaft engagiert, die Telefonnummer ihrer Zentrale hängt in jedem Treppenhaus. Claus Jokisch geht bald in Pension. Er wird es vermissen, sein Dorf "hochkant".
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Bild: Plattenbausiedlung in Berlin-Mahrzahn. Quelle: ZDF
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