TV Termine Zeitgeschichte

28. Juli, 1.05 - 2.10 Uhr (75 Min.) Spiegel Geschichte - SKY
Lebenslang Lebensborn: Das Schicksal der Kriegskinder aus Norwegen
Dokumentation, Deutschland 2009
"Deutschenkinder" wurden sie genannt - Mädchen und Jungen mit norwegischer Mutter und deutschen Vater, die während der Nazi-Besatzung geboren wurden. Zunächst in Lebensborn-Heime abgeschoben, erwartete viele nach dem Krieg Ausgrenzung und Demütigung.

Nach dem Überfall Nazi-Deutschlands auf Norwegen am 9. April 1940 stationierte die deutsche Wehrmacht dort bis 1945 rund eine halbe Million Soldaten als Besatzungsmacht für knapp vier Millionen Norweger.

Tausende von Widerstandskämpfern und norwegischen Juden wurden während der Schreckensherrschaft ermordet. Aber Hitlers Wehrmacht hinterließ auch Opfer ganz anderer Art: die so genannten "Tyskerbarn". Auf viele dieser Kinder, die häufig aus Liebesbeziehungen stammten, wartete ein trauriges Schicksal.

Die jahrelangen Misshandlungen und Ausgrenzungen hatten bei den Kriegskindern zu psychischen Leiden, physischen Krankheiten und Erwerbsunfähigkeit geführt. Fast 60 Jahre danach haben sich über 100 "Deutschenkinder" zusammengeschlossen und den norwegischen Staat auf Wiedergutmachung verklagt. Der Staat lehnte aber jede Entschädigung schon wegen der Verjährung ab.

Im Laufe des Zweiten Weltkrieges wurden allein in Norwegen 10.000 bis 12.000 Kinder geboren, die eine norwegische Mutter und einen deutschen Vater haben. Viele von kamen in einem Lebensborn-Heim auf die Welt. Diese SS-Institution, die 1935 in Deutschland gegründet wurde, eröffnete 1941 in Norwegen das erste Entbindungs- und Kinderheim.

An jeder Mutter, an jedem Kind wurden Untersuchungen und Bewertung zur "Rasse" vorgenommen. Fühlte sich eine Frau nicht in der Lage, ihr Kind zu behalten, konnte sie das Kind zur Adoption freigeben. Auch darum kümmerte sich Lebensborn. Die Aufgabe bestand darin, "rassisch und erbbiologisch wertvolle Kinder" heranzuziehen und das deutsche Volk durch die "nordische Rasse" zu "veredeln".

Für viele Kriegskinder und deren Mütter begann die Leidenszeit erst nach dem Ende des Krieges. Norwegerinnen, die sich mit Wehrmachtsangehörigen eingelassen hatten, wurden von ihren Landsleuten verachtet, als Verräterinnen und Kollaborateurinnen beschimpft. Ihnen wurde der Schädel rasiert, und sie wurden als "Deutschenmädchen" unter Schlägen und Schmähungen durch die Straßen getrieben.

Der Hass übertrug sich auch auf die Kinder, sie wurden gedemütigt, misshandelt, in Heime gesteckt. Reidun Myking und Paul Hansen kamen vom Lebensborn-Heim direkt in die Psychiatrie. Ein Oberarzt hatte allen "Deutschenkindern" kollektiv die Diagnose "schwachsinnig" ausgestellt.

SPIEGEL TV Special zeichnet das Schicksal der norwegischen Mütter und ihrer Kinder nach, beschreibt die Ausgangssituation in Norwegen, die SS-Institution "Lebensborn" und lässt die so genannten "Deutschenkinder" selbst erzählen, wie sie lebenslang unter ihrer Herkunft zu leiden hatten.
Bild
Bild: Vermessung des Gesichts: Bemühen um "rassisch und erbbiologisch wertvolle Kinder" – Quelle: Spiegel TV

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