TV Termine Zeitgeschichte

13. August, 2.45 - 3.30 Uhr (45 Min.) Phoenix
Das Spinnennetz
Stasi-Agenten im Westen
Dokumentation
Seit Bestehen beider deutscher Staaten haben Spionageeinrichtungen der DDR systematisch versucht, die Bundesrepublik mit einem Agentennetz zu überziehen. Ihre Zahl wird auf etwa 6.000 geschätzt. Im Mittelpunkt der Dokumentation steht Lilli Pöttrich, die jahrelang im Auswärtigen Amt für die DDR spionierte.

Die lange Zeit in den USA gelagerten Dateien zu Spionen des DDR-Geheimdienstes in der Bundesrepublik sind wieder zurück in Berlin. Bei den Datensätzen der Hauptverwaltung Aufklärung (HVA) des früheren DDR-Ministeriums für Staatssicherheit handelt es sich um etwa 317.000 verfilmte Personalkarteikarten und 77.000 Karten zu operativen Vorgängen ("Rosenholz-Dateien"). In der Berliner Behörde für Stasi-Unterlagen wird an der Zuordnung von Namen und Vorgängen gearbeitet.

Die vortragende Legationsrätin im Bonner Auswärtigen Amt, Lilli Pöttrich, wurde am 1. Dezember 1993 verhaftet. Der Vorwurf lautete, "für den Geheimdienst einer fremden Macht eine geheimdienstliche Tätigkeit gegen die Bundesrepublik Deutschland ausgeübt zu haben". Hinter diesem Juristendeutsch verbirgt sich eine über 14-jährige Agententätigkeit der Karrierediplomatin Pöttrich für Mielkes Ministerium für Staatssicherheit der DDR.

Als Studentin der Rechtswissenschaften an der Universität Frankfurt erklärte sie sich im Sommer 1975 in Ostberlin gegenüber einem hauptamtlichen Mitarbeiter der Hauptverwaltung A (HVA) zu einer nachrichtendienstlichen Zusammenarbeit mit dem MfS bereit. Sie wählte den Decknamen "Angelika", unter dem sie fortan geführt wurde.

Zielvorstellung des MfS war es, die Agentin im Auswärtigen Amt zu platzieren. Nach Beendigung ihres Studiums bewarb Lilli Pöttrich sich auftragsgemäß 1982 beim AA und wurde im April 1983 in den Vorbereitungsdienst für die Laufbahn des Höheren Auswärtigen Dienstes einberufen.

Zuletzt arbeitete sie als COCOM-Referentin an der deutschen Botschaft in Paris. Lilli Pöttrich lieferte seit ihrer Studentenzeit ihren Auftraggebern Personaldossiers und alle zugänglichen Informationen aus ihrem Arbeitsbereich im Auswärtigen Amt. Sie traf sich mit MfS-Mitarbeitern im In- und Ausland und war mit allen Hilfsmitteln der Spionage ausgestattet.

"Angelika" übte ihre geheimdienstliche Tätigkeit aus ideologischer Überzeugung aus und war Mitglied der SED. Sie erhielt die Staatsbürgerschaft der DDR und wurde ausgezeichnet. 1993 konnte sie enttarnt werden und wurde 1995 zu einer zweijährigen Haftstrafe auf Bewährung und einem siebenjährigen Berufsverbot verurteilt.

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