TV Termine Zeitgeschichte

28. August, 22.30 - 0.00 Uhr (90 Min.) Phoenix
Sommer '39
Dokumentation, Deutschland 2009
Für die meisten Deutschen und Polen ist der Sommer '39 eine unbeschwerte Zeit. Nach der Einverleibung des Sudetenlandes und der "Resttschechei" scheint Hitlers Expansionsdrang gestillt und die Kriegsgefahr gebannt. Doch im Verborgenen laufen die Vorbereitungen für den Krieg auf Hochtouren.

Der Sommer `39 ist heiß. An den Stränden Europas herrscht Hochbetrieb. Die Menschen wollen leben und lieben, arbeiten und sich amüsieren. Doch dieser Sommer wird großes Unheil über Europa bringen. Wenn er zu Ende geht, hat Hitler den Zweiten Weltkrieg begonnen, der 55 Millionen Menschen das Leben kosten und Europa auf Jahrzehnte traumatisieren wird. Wie war dieser Sommer `39? Ein Sommer der Liebe oder ein Sommer der Angst?

Propagandaminister Goebbels erhält im August 1939 von Hitler den Befehl, die antipolnische Hetze zu intensivieren. Propagandafilme wie "Danzig muss nationalsozialistisch werden" fallen im so genannten Korridor auf fruchtbaren Boden. Die ostdeutschen Gebiete des Korridors wurden nach dem Ersten Weltkrieg zu Gunsten Polens vom Reich abgetrennt. Danzig steht als freie Stadt unter Aufsicht des Völkerbunds.

Das NS-Regime kann mit seinen Gebietsforderungen an Polen auf verbreitete Ressentiments in der Stadtbevölkerung bauen. Danzig wird zur Propagandaplattform für die Expansionsbestrebungen des Regimes, eine neu formierte SS-Truppe für die Stadt soll Hitlers Forderungen gegenüber Polen drohend unterstreichen. Dabei hatte das deutsche Reich Polen in einem Nichtangriffspakt über Jahre Versöhnung versichert.

Nach der einseitigen Aufkündigung des Nichtangriffspaktes durch das Hitler-Regime verbreitet die polnische Führung Selbstbewusstsein und Entschlossenheit. Sie zählt auf die Unterstützung der Westmächte, die Polens Unabhängigkeit garantieren. Doch das Westbündnis rechnet nicht mit Stalins Expansionsbestrebungen für das Sowjetreich.

Anstatt auf Frieden und ein Bündnis mit dem Westen zu setzen, geht Stalin einen Pakt mit Hitler ein. Für die deutsche Öffentlichkeit wirkt auch dieses Übereinkommen wie ein Friedensbündnis, doch in einem geheimen Zusatzprotokoll besiegeln die beiden Diktaturen die Aufteilung der Mitte Europas zwischen ihren Ländern. Ihr größtes Beutestück ist Polen.

Beflügelt durch den Nichtangriffspakt mit Moskau, lässt Hitler Truppen in den Osten verlegen. Er will Polen gänzlich ausrotten und das Land mit Deutschen besiedeln. Jetzt haben militärische Belange im Reich Vorrang. Der lang geplante "Reichsparteitag des Friedens" wird abgeblasen und Reservisten mobilisiert. An der Grenze rücken die Truppen in ihre Ausgangsstellungen vor.

Am Ende des Monats August läuft die Diplomatie auf Hochtouren. Vor allem die Briten wollen um jeden Preis verhindern, dass Hitler einen Vorwand für seinen Angriff bekommt. Den Westmächten ist allerdings aus der Vergangenheit klar, dass sich Hitler mit Nachgiebigkeit nicht von seinen Plänen abbringen lässt.

Als Polen schließlich am 30. August die allgemeine Einberufung anordnet, warnen die Westmächte: Warschau soll alles unterlassen, was den deutschen Aggressor noch weiter reizt. Um einen Kriegsgrund zu schaffen, setzt das NS-Regime eine Spezialeinheit ein. Verkleidet als polnische Freischärler inszenieren SS-Männer einen Scheinüberfall auf die deutsche Grenzstation Hochlinden. Zum "Beweis" lassen sie tote polnische KZ-Häftlinge am Tatort zurück.

Auch ein fingiertes Attentat auf die Radiostation der schlesischen Stadt Gleiwitz verläuft nach gleichem Muster. Vor der Weltöffentlichkeit präsentiert sich das Hitler-Regime als Opfer polnischer Aggression.

Mit den Bomben auf das polnische Städtchen Wielun, in der sich nicht ein Soldat befindet, beginnt am 1. September um 4.40 Uhr der deutsche Überfall auf Polen. Die Luftattacke ist Auftakt zum ersten umfassenden Bombenkrieg der Geschichte.
Bild Bild: Hitler bei Militärparade 1939. (Quelle: dpa)

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