TV Termine Zeitgeschichte

9. September, 0.45 - 1.30 Uhr (45 Min.) Phoenix
Die Wehrmacht - Eine Bilanz Angriff auf Europa
Dokumentarreihe, Deutschland 2007, Folge 1
Als die deutsche Wehrmacht am 1. September 1939 Polen angriff, war ganz Europa erschrocken über die Schlagkraft einer Armee, die noch wenige Jahre zuvor nur aus 100.000 Mann bestanden und weder über Flugzeuge noch Panzer verfügt hatte. Der zum „Feldzug“ erklärte Krieg dauerte nur vier Wochen. Erstmals wurden Kampfhandlungen massiv aus der Luft unterstützt.

Von 1933 an war die Truppe unter Umgehung des Versailler Vertrages systematisch aufgerüstet worden. Leistete die alte „Reichswehr“ noch auf die Weimarer Verfassung den Eid, gab es seit 1934 das Treuegelöbnis auf Hitler persönlich. Das war ein entscheidender Schritt zur Sicherung bedingungsloser Gefolgschaft.

Es begann mit den sogenannten Blumenkriegen. Der Einmarsch ins Rheinland, der „Anschluss“ Österreichs und die Annexion des Sudetenlandes unter der Parole „Heim ins Reich“ verstärkten den Rückhalt Hitlers in der Bevölkerung und in der Wehrmacht. Doch anders als 1914 gab es 1939 keine Kriegsbegeisterung. Aber der Wunsch nach Revanche für die Niederlage von 1918 machte es dem Diktator leicht, die Reichswehrführung auf sich einzuschwören.

Das Verhalten hoher Militärs zeigte, dass die scheinbar „unpolitischen“ Kriegshandwerker Hitlers unbedingten Eroberungswillen nichts entgegenzusetzen hatten. Die Zweifler in der Reichswehrführung waren längst kaltgestellt worden, und Staatsstreichpläne waren mangels Entschlossenheit in der Schublade verschwunden. Vor allem nach den „Blitzsiegen“ zu Beginn des Krieges gab es kaum Widerstand gegen „Führer befiehl, wir folgen“.

Mit dem Überfall auf Polen begannen hinter den Linien auch die Verbrechen an Zivilisten. Schon in den ersten Kriegstagen wurden Juden, aber auch Angehörige der sogenannten Oberschicht verfolgt, terrorisiert und ermordet - meist von der SS. Nur wenige in den Reihen der Wehrmacht erhoben dagegen Einspruch, wie etwa General Johannes Blaskowitz. Er argumentierte, die Polen würden durch die Gewaltmaßnahmen erst recht in den Widerstand getrieben. Solche Kritiker ließ Hitler rasch ablösen.

Die Soldaten der Wehrmacht wurden willentlich oder unwillentlich zu Wegbereitern einer Schreckensherrschaft und zu Instrumenten nationalsozialistischen Expansionsdrangs. Doch für die Masse der Soldaten stand das eigene Überleben im Vordergrund.

Neue Forschungen zum Frankreich-Feldzug zeigen, dass die Wehrmacht in dieser Phase keineswegs eine übermächtige Kriegsmaschinerie war. So hing der Sieg im Juni 1940 - entgegen der Legende - an einem seidenen Faden. Entscheidende Erfolge wurden nicht durch, sondern gegen den Befehl Hitlers errungen.

Neue Quellenfunde stützen die These, dass nicht strategische Gründe Hitler veranlassten, den Haltebefehl vor Dünkirchen auszusprechen, sondern eine Machtprobe mit den Generälen. Die Generalität habe zuvor mehrmals eigenmächtig gehandelt. Mit dem Dünkirchen-Befehl, so der Historiker Frieser, habe Hitler „die Hackordnung wiederhergestellt“.

Die Niederlage des sogenannten Erbfeindes Frankreich verlieh Hitler zudem in der Bevölkerung und unter den Soldaten eine Aura der Unbesiegbarkeit. Überdies gelang es ihm, konkurrierende Fraktionen in der Generalität gegeneinander ausspielen. Nun ging er daran, sein eigentliches Ziel zu verfolgen, den „Vernichtungskrieg um Lebensraum im Osten“.
Bild Bild: Oberst Blaskowitz verrichtet im 100.000 Mann-Heer der Reichswehr Verwaltungsarbeit. (Spielszene) -  © ZDF /Pawel Jakubek

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