TV Termine Zeitgeschichte

9. September, 3.45 - 4.30 Uhr (45 Min.) Phoenix
Die Wehrmacht - Eine Bilanz Kampf bis zum Untergang
Dokumentarreihe, Deutschland, 2007, Folge 5
Im Herbst 1944 kehrte der Krieg dorthin zurück, wo er seinen Ausgangspunkt hatte. Im Osten wie im Westen standen die Alliierten an den deutschen Reichsgrenzen. Der Krieg war unübersehbar verloren, die personelle und materielle Unterlegenheit der Wehrmacht offenkundig. An die Stelle einer militärischen Strategie traten ideologische Weisungen, die zum bedingungslosen Durchhalten zwangen. Warum opferten sich Millionen Frontkämpfer auf für eine sinnlose Verlängerung des Leidens? Dieser Frage geht der Film anhand eindrucksvoller Einzelfälle und Biographien auf den Grund.

Die Wehrmacht - das waren 17 Millionen Männer unter Waffen. Jeder Dritte fiel im Zweiten Weltkrieg. War diese Armee eine Truppe von gehorsamen Anhängern Hitlers oder ein Millionenheer missbrauchter junger Männer? Unbestreitbar ist heute, dass die Wehrmacht zahllose Verbrechen begangen hat. Ein Thema, das in den vergangenen Jahren öffentlich kontrovers diskutiert wurde und nun in der historischen Reihe unter der Leitung von Guido Knopp erneut betrachtet wird.

Im fünften und letzten Teil der Dokumentationsreihe erzählt Filmemacher Peter Hartl vom Ende des Zweiten Weltkrieges. Mit Durchhalteparolen und dem Aufgebot der letzten zur Verfügung stehenden Kräfte wurde von den deutschen Militärs ein Kampf bis zum Untergang geführt.

Im Herbst 1944 kehrte der Krieg dorthin zurück, wo er seinen Ausgangspunkt hatte. Im Osten wie im Westen standen die Alliierten an den deutschen Reichsgrenzen. Der Krieg war für Deutschland verloren, die personelle und materielle Unterlegenheit der Wehrmacht offenkundig. An die Stelle einer militärischen Strategie traten ideologisch motivierte Weisungen, die zum Ausharren zwangen.

Mit Phrasen wie „Wer selbst nicht mehr an den Sieg glaubt, kann nicht mit der erforderlichen Härte und Todesverachtung kämpfen“, versuchten Generäle wie Walter Model ihre Divisionen nach vorne zu peitschen. „Kampf bis zum Sieg!“ lautete eine jener Durchhalteparolen, mit denen nun 16- oder 17-jährige Jungen an die Front geschickt wurden. Es war eine Strategie der Selbstvernichtung.

Die durchschnittliche Lebenserwartung eines Rekruten der Wehrmacht betrug im Frühjahr 1945 nur knapp vier Wochen. Allein in den letzten vier Kriegsmonaten starben noch 1,2 Millionen deutsche Soldaten. Was motivierte die Soldaten, im Angesicht des massenhaften Todes durchzuhalten? Warum erteilten erfahrene Befehlshaber wider besseren Wissens Befehle, die ihre Untergebenen in den Tod führten? Diesen Fragen geht die Dokumentation anhand einzelner Biografien auf den Grund.

So zeichnet sie im Lichte neuer historischer Forschungsergebnisse das außerordentliche Verhalten und den inneren Zwiespalt des Divisionskommandeurs Gerhard Graf von Schwerin nach, der als „Retter von Aachen“ in die Geschichte einging.

Und Augenzeugen, Briefzitate und authentisches Filmmaterial geben einen Eindruck von der weithin unbekannt gebliebenen Schlacht um die abgelegene Insel Ösel vor Estland, in der beinahe jeder zweite Soldat ums Leben kam. Getreu der strikten Weisung „Keiner kommt lebend von der Insel, es sei denn, nach Sibirien“ fielen die Soldaten einem fanatischen Durchhaltewahn zum Opfer.

Neuere Aktenfunde widerlegen die weit verbreitete These, die Wehrmachtführung habe den Krieg im Osten in erster Linie weitergeführt, um die bedrohte Zivilbevölkerung zu retten. Befehle und Protokolle jener Zeit beweisen, dass der Evakuierung von Flüchtlingen in den Planungen der obersten Armeeführung zu keiner Zeit Bedeutung beigemessen wurde.

Und doch gab es einige wenige Offiziere, die ihr eigenes Gewissen über den geforderten Befehlsgehorsam stellten. So rettete der Wehrmachtkommandant Josef Ritter von Gadolla die Stadt Gotha und bezahlte seinen Einsatz mit seinem eigenen Leben.

Illustriert durch eine Fülle von Filmarchivfunden, darunter nie gezeigte Propagandainterviews mit Frontsoldaten, gestützt durch Abhörprotokolle von Gesprächen inhaftierter deutscher Offiziere und bereichert durch eindringliche Schilderungen der Beteiligten entsteht ein differenziertes Bild der Wehrmacht in der Endphase des Krieges.
Bild Bildquelle: ZDF

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